Was uns diese radioaktiven Emissionen von Mond- und Marsmeteoriten verraten ☢️
Veröffentlicht von Adrien, Quelle: IPGP Andere Sprachen: FR, EN, ES, PT
Ein internationales Forscherteam, zu dem Mitglieder des Institut de physique du globe de Paris (IPGP, Université Paris Cité, CNRS) und des Naturhistorischen Museums Wien (NHMW) in Österreich gehören, hat die Radonemission von Mars- und Mondmeteoriten untersucht. Diese Studie, die am 28. Januar in der Zeitschrift Scientific Reports veröffentlicht wurde, zielt darauf ab, die Prozesse auf der Oberfläche und in der Atmosphäre von Mars und Mond besser zu verstehen und gleichzeitig die zukünftigen Missionen zur Messung der Radioaktivität vor Ort vorzubereiten.
Marsmeteorit / @NHMW_Ludovic Ferrière
Im Gegensatz zu anderen Gasen, die zur Analyse von Planeten verwendet werden, wird Radon direkt in den Gesteinen durch den Zerfall von Radium erzeugt. Seine Untersuchung ermöglicht es daher, bestimmte physikalische Phänomene zu erkennen, insbesondere solche, die Wasser betreffen. Die begrenzte Anzahl von Proben, die von diesen Planeten zurückgebracht wurden, erschwert jedoch die genaue Schätzung dieser Emissionen.
Das Team analysierte fünfzehn Mars- und Mondmeteoriten im Labor und konnte so deren Radonemissionen berechnen. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Meteoriten weniger Radon freisetzen als die meisten irdischen Gesteine, aber in einer Menge, die mit primitiven Basalten (vulkanische Gesteine aus tieferen Schichten) vergleichbar ist. Nach der Korrektur von Temperatureffekten und irdischer Verwitterung ist die Radonemission gering und liegt bei etwa 5 bis 8 %.
Dank dieser Messungen konnten die Forscher die Radonemissionen des Mars (78 bis 280 Atome pro m² und Sekunde) und des Mondes (160 bis 210 Atome pro m² und Sekunde) schätzen, die deutlich niedriger sind als die der Erde (10.000 Atome pro m² und Sekunde). Diese Unterschiede deuten darauf hin, dass der Radonfluss hauptsächlich von mehreren Faktoren abhängt: Temperatur, Wassermenge, chemische Zusammensetzung, innere Struktur und tektonische Aktivität des Planeten.
Diese Studie liefert eine Referenzbasis für die Radioaktivitätsmessungen, die von der französisch-chinesischen Mission DORN/Chang'E 6 im Juni 2024 durchgeführt werden, sowie für zukünftige Weltraummissionen.
Referenz:
Girault, F., Ferrière, L., Sadaka, C., Chacartegui Rojo, Í.L., Losno, R., Moynier, F., Perrier, F., Meslin, P.-Y. (2025).
Radon on Mars and the Moon derived from Martian and lunar meteorites.
Scientific Reports, 15, 3517, https://doi.org/10.1038/s41598-025-86842-x.