Überraschende Entdeckung: COVID-19 bleibt Monate, sogar Jahre nach der Infektion im Körper

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: Universität von Kalifornien
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Eine kürzlich von der Universität von Kalifornien in San Francisco (UCSF) gemachte Entdeckung eröffnet neue Wege im Verständnis von Long-COVID.

Wissenschaftler haben Fragmente des SARS-CoV-2-Virus, sogenannte COVID-Antigene, identifiziert, die bis zu 14 Monate nach der Infektion im Blut und in Gewebeproben über zwei Jahre bei Personen, die COVID-19 hatten, anhalten können. Diese Entdeckung unterstreicht die mögliche Persistenz des Virus weit über die akute Krankheitsphase hinaus und liefert wertvolle Hinweise darauf, warum einige Menschen langanhaltende Symptome entwickeln.


Die Forschung der UCSF zeigt, dass COVID-19 bei einigen Patienten mehr als ein Jahr nach der Infektion im Blut und in den Geweben verbleiben kann, und bietet Einblicke in die Entwicklung von Long-COVID-Symptomen. Unter der Leitung von Michael Peluso zeigen die Studien, dass COVID-Antigene bis zu 14 Monate im Blut und in Gewebeproben über zwei Jahre anhalten, was auf einen möglichen Zusammenhang mit langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen hindeutet.
Credit: UCSF

Dr. Michael Peluso, ein Forscher für Infektionskrankheiten an der UCSF, leitete diese Studien. Er erklärt, dass diese Arbeiten einige der stärksten Beweise bis heute darstellen, dass COVID-Antigene bei einigen Menschen, sogar bei denen mit normalen immunologischen Antworten, persistieren können. Die Ergebnisse wurden auf der Konferenz über Retroviren und opportunistische Infektionen (CROI), die vom 3. bis 6. März 2024 in Denver stattfand, präsentiert.

Zu Beginn der Pandemie wurde COVID-19 als eine vorübergehende Krankheit angesehen. Allerdings leiden immer mehr Patienten, einschließlich solcher, die zuvor gesund waren, Monate, sogar Jahre danach an Symptomen wie Konzentrationsabnahme, Verdauungsproblemen und Gefäßproblemen. Die Forscher analysierten Blutproben von 171 Personen, die mit COVID-19 infiziert waren. Mit einem ultraempfindlichen Test für das "Spike"-Protein des Virus stellten sie fest, dass das Virus bei einigen Personen bis zu 14 Monate später noch immer vorhanden war.

Die Studie ergab auch, dass das Virus bis zu zwei Jahre in Geweben anhält, ohne Beweis einer erneuten Infektion bei den betroffenen Personen. Es wurde im Bindegewebe entdeckt, wo sich die Immunzellen befinden, was darauf hindeutet, dass die viralen Fragmente das Immunsystem aktivieren könnten. Laut Dr. Peluso sind weitere Forschungen erforderlich, um festzustellen, ob die Persistenz dieser Fragmente die Ursache für Long-COVID-Symptome und damit verbundene Risiken wie Herzinfarkte und Schlaganfälle ist.

Auf Basis dieser Erkenntnisse beteiligt sich Dr. Pelusos Team an der UCSF an mehreren klinischen Studien, die untersuchen, ob monoklonale Antikörper oder antivirale Medikamente das Virus beseitigen und die Gesundheit von Personen mit Long-COVID verbessern können.