Nahe Sternenexplosionen könnten zwei große Massenaussterben auf der Erde beeinflusst haben. Eine aktuelle Studie untersucht diesen Zusammenhang zwischen Supernovae und Artensterben.
Forscher der Keele University analysierten die Auswirkungen von Supernovae auf die Erdatmosphäre. Diese Sternenexplosionen könnten die Ozonschicht beschädigt haben, wodurch das Leben schädlicher Sonnenstrahlung ausgesetzt wurde. Die Aussterbeereignisse im Ordovizium und im späten Devon vor 445 bzw. 372 Millionen Jahren stehen im Fokus.
Die in den
Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlichte Studie zeigt eine Korrelation zwischen der Rate naher Supernovae und diesen Aussterbeereignissen. Supernovae verteilen schwere Elemente, die für das Leben essentiell sind, doch ihre Nähe kann verheerend sein. Diese Dualität zwischen Schöpfung und Zerstörung steht im Mittelpunkt der Forschung.
Wissenschaftler kartierten massereiche Sterne in Sonnennähe, um die Häufigkeit von Supernovae abzuschätzen. Ihre Methode ermöglichte den Vergleich dieser Häufigkeit mit der von Massenaussterben, die externen Ursachen zugeschrieben werden. Die Ergebnisse stützen die Hypothese eines Zusammenhangs mit Supernovae.
Nur zwei nahe Sterne, Antares und Beteigeuze, könnten in naher Zukunft als Supernovae explodieren. Doch ihre Entfernung von über 500 Lichtjahren minimiert die Risiken für die Erde. Simulationen bestätigen, dass ihre Explosion keine signifikanten Auswirkungen auf unseren Planeten hätte.
Diese Forschung eröffnet neue Perspektiven auf kosmische Bedrohungen für irdisches Leben. Sie unterstreicht die Bedeutung des Verständnisses stellarer Phänomene, um ihre Auswirkungen auf unsere Umwelt vorherzusagen. Supernovae bleiben trotz ihrer Entfernung ein zentrales Forschungsthema.
Die gesammelten Daten werden auch für die Entwicklung von Gravitationswellendetektoren nützlich sein. Diese Instrumente ermöglichen die Erforschung der Struktur des Universums und der Ursprünge kosmischer Phänomene. Die Supernova-Forschung trägt somit zu mehreren Bereichen der Astrophysik bei.
Warum sind die Aussterbeereignisse im Ordovizium und Devon besonders?
Diese Massenaussterben betrafen hauptsächlich marine Lebensformen, die damals auf der Erde dominierten. Im Ordovizium verschwanden 60% der wirbellosen Meerestiere, während im späten Devon 70% aller Arten ausgelöscht wurden.
Anders als andere Aussterbeereignisse, wie das Kreide-Tertiär-Aussterben durch einen Asteroideneinschlag, haben diese Vorfälle keine klare terrestrische Ursache. Supernovae bieten eine plausible Erklärung für diese plötzlichen Aussterbeereignisse.
Diese Perioden entsprechen auch großen Veränderungen in der marinen Biodiversität. Supernovae könnten diese Übergänge beschleunigt haben, indem sie bestimmte Arten auslöschten und die Entstehung anderer begünstigten.
Wie kann eine Supernova die Erde beeinflussen?
Eine nahe Supernova kann die irdische Ozonschicht schädigen, wodurch das Leben erhöhter ultravioletter Strahlung ausgesetzt wird. Diese Strahlung kann genetische Mutationen verursachen und Ökosysteme stören.
Supernova-Explosionen setzen auch energiereiche Teilchen frei, die die Atmosphäre ionisieren können. Diese Ionisierung kann zu saurem Regen führen und das globale Klima der Erde verändern.
Supernovae verteilen zudem schwere Elemente im Raum, die für die Bildung neuer Sterne und Planeten essentiell sind. Doch eine zu nahe Explosion könnte die irdische Umwelt mit diesen Elementen übersättigen, mit noch nicht vollständig verstandenen Konsequenzen.