Explosion von Beteigeuze unmittelbar? Dieser versteckte Stern könnte alles verändern 💥

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: arXiv
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Beteigeuze, einer der hellsten und leicht erkennbaren Sterne am Nachthimmel, könnte ganz anders sein, als wir bisher dachten.

Während die meisten Wissenschaftler vermuten, dass sie kurz davor steht, als Supernova zu explodieren, legt eine neue Studie eine faszinierende Hypothese nahe: Ein Begleitstern könnte für ihre Helligkeitsschwankungen verantwortlich sein.


Grafische Darstellung von Beteigeuze und ihrem Begleitstern, "Betelbuddy".
Bildquelle: Lucy Reading-Ikkanda/Simons Foundation

Dieser Stern, von den Forschern als "Betelbuddy" bezeichnet, könnte Beteigeuze umkreisen und dabei den umgebenden Sternstaub durchdringen. Diese Interaktion könnte bewirken, dass der Stern zeitweise heller erscheint, so Jared Goldberg, Hauptautor der Studie, die auf der Preprint-Seite arXiv veröffentlicht wurde.

Der aktuelle wissenschaftliche Konsens besagt, dass die Helligkeitsschwankungen von Beteigeuze durch ihre inneren Pulsationen verursacht werden, eine häufige Eigenschaft von Sternen am Ende ihres Lebenszyklus. Tatsächlich leuchtet und verdunkelt sich Beteigeuze, ein Roter Riese, zyklisch. Dennoch könnte ein Teil dieser Variabilität auf ein äußeres Phänomen zurückzuführen sein.

Goldberg und sein Team, nachdem sie mehrere mögliche Ursachen analysiert hatten, kamen zu dem Schluss, dass die einzige plausible Erklärung die Anwesenheit von Betelbuddy ist, eines versteckten Sterns, der die Helligkeit von Beteigeuze beeinflusst, indem er periodisch den umgebenden Staub entfernt.

Der Begriff der "sekundären langen Periode" steht im Zentrum dieser Studie. Diese spezielle Helligkeitsschwankung, die langsamer als die normalen Pulsationen des Sterns verläuft, könnte durch die Anwesenheit eines umkreisenden Objekts verursacht werden. Betelbuddy könnte also eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie viel von Beteigeuzes Licht von der Erde aus sichtbar ist.


Illustration, die zeigt, wie Betelbuddy die scheinbare Helligkeit von Beteigeuze beeinflusst.
Bildquelle: Lucy Reading-Ikkanda/Simons Foundation

Obwohl Betelbuddy hypothetisch ist, schätzen die Forscher, dass es sich um einen Stern von ähnlicher Größe wie unsere Sonne handeln könnte. Eine kühnere Hypothese vermutet, dass dieser Begleiter ein Neutronenstern sein könnte, der kompakte Kern eines Sterns, der bereits als Supernova explodiert ist. Um diese Idee zu bestätigen, wären jedoch Beweise in Form von Röntgenstrahlen erforderlich, und die bisherigen Beobachtungen zeigen nichts dergleichen.

Um diese Existenz zu bestätigen, plant das Team, Beteigeuze zu beobachten, in der Hoffnung, Betelbuddy zu entdecken, insbesondere um den 6. Dezember herum, eine Zeit, in der dieser möglicherweise sichtbar werden könnte. Diese Suche nach visuellen Beweisen ist entscheidend, da die Anwesenheit des Begleitsterns bislang nur auf Simulationen und indirekten Hinweisen basiert.

Dieses Projekt ist ein Beispiel für kollaborative Wissenschaft: Es vereint Experten für Computermodellierung, Beobachtung von massereichen Sternen und Analyse von Weltraumdaten. Laut der Astrophysikerin Meridith Joyce wäre eine solche Forschung ohne diese Kombination von Talenten nicht möglich gewesen.

Die Untersuchung von Beteigeuze erinnert daran, dass selbst die am meisten untersuchten Sterne, wie sie, uns immer noch überraschen können. Für László Molnár, Mitautor der Studie, ist die bloße Vorstellung, dass ein Stern von der Größe Beteigeuzes möglicherweise einen diskreten Begleiter verbirgt, das Spannendste an dieser Forschung.


Position von Beteigeuze im Orion-Sternbild.
Bildquelle: Lucy Reading-Ikkanda/Simons Foundation