Dieses meerestier ist das einzige, das keine mikroplastik verschluckt, hier ist warum

Veröffentlicht von Cédric,
Autor des Artikels: Cédric DEPOND
Quelle: PeerJ Life and Environment
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Mikroplastik ist überall. Aber eine Art scheint dem zu entkommen. Ein kleines Meerestier widersteht der unsichtbaren Gefahr durch Plastik.

Die Bärtierchen, diese nahezu unsterblichen Tiere, scheinen kein Mikroplastik aufzunehmen. Und das, obwohl nahezu alle Meeresarten von diesen Partikeln betroffen sind.


Bild Wikimedia

Brasilianische Forscher haben über 5.600 marine Organismen in ein Mikroplastikbad getaucht. Sie stellten fest, dass nur dieses widerstandsfähige Lebewesen der Aufnahme dieser Schadstoffe entgeht. Alle anderen, von Nematoden über Polychätenwürmer bis hin zu Krebstieren und Milben, haben Mikroplastik aufgenommen. Diese winzigen Partikel, die mit Hilfe von fluoreszierenden Pigmenten nachgewiesen wurden, finden sich leider oft in Meeresablagerungen.

Mikroplastik, definiert als Plastikfragmente, die in der Regel weniger als 5 Millimeter messen, stammt hauptsächlich aus dem Zerfall von Plastikgegenständen, die in großen Mengen von der menschlichen Industrie produziert werden. Dieser Fragmentierungsprozess findet unter dem Einfluss von Umwelteinflüssen wie Sonne, Wind und Meereserosion statt.

Einmal in die Ozeane freigesetzt, sammeln sich diese winzigen Partikel in marinen Organismen an, oft unbeabsichtigt aufgenommen. Indem sie sich in den Geweben vieler Arten ansammeln, steigen die Mikroplastiken allmählich die Nahrungskette hinauf und erreichen schließlich größere Tiere und auch den Menschen.

Bei den Bärtierchen scheint das Fehlen der Mikroplastikaufnahme direkt mit der einzigartigen Struktur ihres Mundapparats verbunden zu sein. Dieser Mundapparat besteht aus einem Stilett, einem spezialisierten Röhrchen, das sie benutzen, um ihre Beute anzustechen und die Flüssigkeiten zu extrahieren. Im Gegensatz zu anderen Organismen, die ihre Beute im Ganzen verschlucken, konsumieren die Bärtierchen nur die extrahierten Flüssigkeiten, was das Risiko einer unbeabsichtigten Aufnahme von Feststoffen wie Mikroplastik erheblich reduziert.

Obwohl diese Kreaturen der Aufnahme entkommen, sind sie nicht vollständig frei von Plastik. Mikroplastik haftet oft an ihren Fortbewegungsanhängseln (mit anderen Worten, ihren Beinen) und beeinträchtigt damit ihre Beweglichkeit.

Diese Studie eröffnet neue Perspektiven auf die ökologischen Auswirkungen von Mikroplastik. Sie unterstreicht auch die Bedeutung der Erforschung der einzigartigen Widerstandsfähigkeit bestimmter Arten wie der Bärtierchen in einem Meer aus Plastik.