Die Erde vor 4 Milliarden Jahren: ein urzeitlicher Ozean, orangefarbene Himmel und... Süßwasser. Diese überraschende Vorstellung verändert unser Verständnis vom Ursprung des Lebens auf unserem Planeten. Eine neue Studie zeigt, dass Landmassen und Süßwasser viel früher existierten, als bisher angenommen, und somit günstige Bedingungen für das Erscheinen der ersten lebenden Organismen schufen.
Die in
Nature Geoscience veröffentlichte Forschung belegt, dass Zirkonkristalle, die vor mehr als 4 Milliarden Jahren entstanden sind, Spuren von Süßwasser enthalten. Diese in den Jack Hills in Australien entdeckten Kristalle liefern entscheidende Hinweise auf die urzeitliche Umgebung der Erde.
Wissenschaftler haben über tausend Zirkonkristalle datiert, von denen einige eine leichte Sauerstoffisotopensignatur aufweisen, die typisch für die Interaktion mit Süßwasser ist. Dies impliziert, dass es bereits frühzeitig ausreichende Landmassen gab, um die Bildung von Süßwasser zu ermöglichen, das wesentliche Voraussetzung für das Entstehen von Vorläufermolekülen des Lebens ist.
Die für das Leben notwendigen Bedingungen, wie Süßwasser und Landmassen, waren somit bereits in den ersten 500 Millionen Jahren der Erdgeschichte vorhanden. Dies eröffnet neue Perspektiven auf die Anfänge der Evolution und darauf, wie schnell Leben in ähnlichen Umgebungen auf anderen Planeten entstehen könnte.
Die chemisch widerstandsfähigen Zircone haben diese Signaturen über Milliarden von Jahren bewahrt und liefern somit einen wertvollen Einblick in die Bedingungen auf der Erde zu einer Zeit, als die ursprünglichen Gesteine längst zerstört oder verändert wurden.
Diese Entdeckung veranlasst Wissenschaftler dazu, die zeitliche Abfolge des Auftretens des Lebens auf der Erde neu zu überdenken. Sollten günstige Bedingungen bereits vor 4 Milliarden Jahren existiert haben, ist es plausibel, dass Leben viel früher entstanden sein könnte als die bisher ältesten identifizierten Spuren.
So war die frühzeitliche Erde, weit davon entfernt ein steriler Ozean unter einem giftigen Himmel zu sein, bereits mit den grundlegenden Elementen ausgestattet, um Leben zu beherbergen. Diese Erkenntnis fordert dazu auf, unsere Ursprünge und die potenziell bewohnbaren außerirdischen Umgebungen noch eingehender zu erforschen.